Trebur, 28. Juni 2017
Trebur: BI-Mahnwache gegen Waldverkauf
Gegen den geplanten Waldverkauf an die Flughafenbetreiber-Gesellschaft Fraport protestierten am Mittwochabend (28. Juni 2017) Aktive aus mehreren Bürgerinitiativen vor dem Rathaus Trebur. Denn darin befasste sich das Gemeindeparlament mit dem Verkauf dieses Waldgeländes, das zwar ziemlich weit entfernt von dieser Kommune entfernt liegt, historisch aber zu ihr gehört.
Die Fraport AG will auf diesem Gelände bei Zeppelinheim einen Autobahnanschluß für das neue Terminal 3 im Süden des Airports realisieren. Die verkehrliche Anbindung ist Bestandteil des Planfeststellungsbeschlusses von 2007 zum Bau des Terminals 3. Die Fraport AG hat bereits Überlegungen angestellt, am Terminal 3 zuerst Abfertigungsanlagen für Billigflieger zu bauen (die mit günstigen Fluggebühren erst zu Beginn diesen Jahres nach Frankfurt gelockt wurden). Deshalb könnte die Rodung des Waldes schneller bevorstehen als bislang gedacht.
Die Freien Wähler hatten einen Antrag gestellt, dass neben dem Wald für den Autobahnanschluss auch die Kompensationsflächen an die Fraport AG verkauft werden sollen. Die Abstimmungsergebnisse:
Der Waldverkauf für die Verkehrsfläche wurde mit 18 Ja-Stimmen zu 11 Nein-Stimmen beschlossen
Der Verkauf der Kompensationsfläche wurde mit 20 Nein-Stimmen zu 9 Ja-Stimmen in namentlicher Abstimmung abgelehnt.
Damit reiht sich Trebur leider bei den Kommunen ein, die vor dem Flughafen einknickten und ihren Wald an den Flughafenbetreiber verkauften (Flörsheim 1980, Kelsterbach 2008/2009)
Übrigens wäre das in diesem Gebiet nicht der einzige Waldverlust. Die umstrittene Kiesgewinnung der Firma Sehring
ist dort in der Nähe. Ein Bahnanschluß des Terminals 3 über die Riedbahnstrecke (wie im Entwurf des Landesentwicklungsplans gefordert) könnte durch die Verschwenkung der Gleise weitere Hektar Wald kosten.
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Mahnwache vor dem Rathaus Trebur - mit einem Banner, das auf das geplante Terminal 3 hinweist |
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Im Gespräch bei der Protestaktion: Treburs Bürgermeister Carsten Sittmann (CDU) und Ferdinand Loidold von der Bürgerinitiative |
Bilder: Walter Keber
Text: Walter Keber und Petra Schmidt
Bilder in Abdruckqualität können über den Fotografen Walter Keber
(Tel.: 06142 504915, Mobil 0170 110 9789, E-Mail: wkeber@t-online.de) bezogen werden.
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